In Zeiten von Fachkräftemangel und demografischem Wandel hat sich der Arbeitsmarkt längst vom Arbeitgeber- zum Arbeitnehmermarkt entwickelt. Der Trend ist in den 90er Jahren entstanden und hat sich 2020 durch die weltweite Pandemie nochmal gefestigt. Arbeitgeber müssen immer mehr über den Tellerrand hinausschauen und mehr bieten können als nur ein gutes Gehalt. Arbeitnehmer berücksichtigen in ihrer Wahl weitere Faktoren, wie Work- Life- Balance, Arbeitswege und moderne Unternehmensführung. Unter letzterem verbergen sich Gegebenheiten wie, kaum/keine Hierarchien, offene Kommunikationspolitik, Arbeitnehmer Benefits, innovative Technologien und moderne Arbeits Ausstattung.
Der Arbeitgeber als Verkäufer
Die Unternehmen befinden sich, wie in der Rolle eines aktiven Verkäufers wieder: der Arbeitsplatz wird zum Produkt, der Arbeitnehmer zum Kunden.
Es ist höchste Zeit für Unternehmen eine langfristige Arbeitgeber-Brand zu kreieren. Denn mit einem guten Konzept könnten neue Mitarbeiter geworben und bereits bestehende Mitarbeiter gebunden werden. Wie Personaler den veränderten Werten und Präferenzen der neuen Arbeitnehmer-Generationen begegnen und eine erfolgreiche Arbeitgebermarke aufbauen können, zeigt Hesse im Springer Gabler-Buch, Perspektivwechsel im Employer Branding
das er gemeinsam mit Roland Mattmüller herausgegeben hat. Ganz Aktuelle Studien zeigen auch, dass die finanzielle Stabilität von Unternehmen immer mehr an Bedeutung zunimmt. 56% der Arbeitsuchenden berücksichtigen die wirtschaftliche Situation eines Unternehmens, wenn sie sich bewerben.
Arbeitgeberattraktivität
Die Trendstudie 2021 „Arbeitgeberattraktivität im Wandel“ der Universität St. Gallen zeigt auf, welche Faktoren für die Attraktivität von Arbeitgebern wichtig sind. Bemerkenswert und aufschlussreich ist zudem, welche Faktoren Arbeitgeberattraktivität zerstören und wie sich diese jeweils in den Geschlechtern und Generationen unterschiedlich abbilden. Das sei ein Plus in Höhe von 20% zum Vorjahr sagt Randstad- CEO Richard Jager zu den Studienergebnissen.
Wir haben weiter recherchiert und die Top Drei der Arbeitgeber Kriterien herausgefiltert, dass attraktive Arbeitgeber gegenüber einer Vergleichsstudie von 2015 vor allem in drei von fünf Bereichen deutlich auf der Gewinnerspur sind:
- Innovationskraft
- Produktivität der Beschäftigten
- Moderne Mitarbeiterführung
Daraus ergeben sich folgende drei Aufgaben / Möglichkeiten
- Anschaffung moderner Technologien und Software Lösungen, die dem Arbeitnehmer lästige, nicht fordernde Aufgaben abnimmt. Im gleichen Zug die Abschaffung veralteter Geräte und Software. Achten Sie dabei darauf, dass der Mitarbeiter mit möglichst wenig auskommen kann, das heißt maximal drei Software Anwendungen, die leicht zu bedienen und zu verstehen sind. Keine komplexen, langanhaltenden Seminare und Schulungen. Die IT und der Software Anbieter sollten zu den üblichen Arbeitszeiten schnell verfügbar sein und dem Arbeitnehmer in einfacher Sprache direkt eine Lösung bieten.
- Machen Sie sich Gedanken, wie Sie die Produktivität einzelner Abteilungen erhöhen können.
- Das kann sein in Form von der Vergabe neuer Projekte, die sich die Mitarbeiter selbst aussuchen können. Es ist bewiesen, dass Menschen viel effizienter und motivierter arbeiten, wenn Sie selbst dafür verantwortlich sind und ihre eigene Zeit investieren. Eine weitere Möglichkeit sind Incentives und einmalige Boni, die erreicht werden können. Das Beste ist jedoch nach wie vor mit dem einzelnen Mitarbeiter zu sprechen und herauszufinden, was ihn persönlich motiviert.Überdenken Sie Ihr gesamtes Hierarchie Modell und die Kommunikationswege. Wo kann man Wege verkürzen? Welche Zwischenstufen kann man sogar weglassen? Wie können Sie die Mitarbeiter zu mehr Entscheidungsmacht ermuntern? Kann man gewisse Meetings verkürzen/ streichen/ mit weniger Personen durchführen? Eine weitere Möglichkeit bietet der Klassiker: machen Sie eine anonyme Umfrage im gesamten Unternehmen. Sie werden erstaunt sein, was für gute Ideen Ihr Team für die Steigerung der Produktivität Ihrer Arbeit hat!
Die Generation Y
Besonders gilt dies für Generation Y (alle zwischen 1980 und 1996) geborenen. Diese Generation ist entweder frischer Absolvent von der Universität, mit aktuellem Wissen der moderneren Unternehmenskulturen und blickt erwartungsvoll auf seinen ersten Arbeitgeber oder diese Generation hat bereits ein paar Jahre Berufserfahrung und weiß ebenso um diesen Wandel, weiß was sie will und sucht sich deshalb sorgsam den passenden Arbeitgeber aus. Ebenso spielt hier auch eine große Rolle, dass man noch hoch motiviert ist viel zu erreichen- aus diesem Grund wird sich genau überlegt welches Unternehmen in Frage kommt.
Als stärkste positive Treiber der Arbeitgeberattraktivität sehen sie eine Kultur, die neue Arbeitsformen trägt (Stichwort New Work), Vertrauen und modernes Unternehmertum.
MODERNE ARBEITSAUSSTATTUNG IST GANZ WICHTIG
Mit einer starken Unternehmensbindung können Führungskräfte und ihre Mitarbeiter sich idealerweise aufeinander verlassen und vertrauen, dass zum Beispiel im Homeoffice, wie in Corona -Zeiten für viele Menschen das New Normal, wirklich gearbeitet wird. Unternehmen ist zu raten ihre Mitarbeiter mit den effektivsten Unterlagen und modernsten Geräten im Büro, sowie besonders im Home Office auszustatten. Weniger ist mehr, lautet hierbei die Devise und niemand hat Lust noch zwei weitere Monitore, einen extra Laptop und fünf Ordner mit nach Hause zu schleppen und dort lange Zeit aufzubewahren. Deshalb investieren immer mehr Unternehmen in Digitalisierungs-Software, um sich und Ihren Angestellten die Arbeit angenehmer und sicherer zu gestalten.
Wichtig sei auch, den Mitarbeiter ausreichend Zeit zu geben, um sich an neue Situationen oder Instrumente zu gewöhnen.
FAZIT für Arbeitgeber
Die genannten Studienergebnisse sind erstaunlich und setzen den Fokus auch auf bisher eher unbeachtete Bereiche. Dass die Attraktivität des Arbeitgebers oder Arbeitsplatzes zum Unternehmenserfolg und zu Innovation beitragen kann leuchtet ein. Die Umsetzung gestaltet sich auf den ersten Blick etwas langwierig, jedoch kommt man mit diesen ersten drei Tipps auf direktem Weg einen großen Schritt näher zu seinem Ziel. Natürlich gilt auch hier erst Schritt eins, dann zwei…, usw.
Viel Erfolg wünscht Ihnen das gesamte Team von INHUBBER!
Wir zeigen dir hier, was du bei der Vertragsprüfung beachten musst.